Ultreia 2022

Jakobusfreunde Paderborn informieren übers Pilgern

Ultreia – Santiago wir kommen

Fortsetzung des Pilgerweges

2018/2019 begonnen, erst 2022 wegen Coronapandemie fortgesetzt.

 

Von Renate Basler,

Fortsetzung aus Jakobusfreund Nr. 35

   …   Donnerstag, 12. Mai 2022 – 6. Pilgertag 25 km von Castrojeriz nach Frómista

 Von Castrojeriz gestartet überquert man den Rio Odrilla, wo der Weg steil hinauf zum Mostelares führt. Vom Plateaurand hat man einen hervorragenden Ausblick. Der anschließende Abstieg ist noch steiler. Der Höhenunterschied beträgt 145 Meter auf 1,7 km Länge.

Man wandert weiter durch die Felder, überquert die Brücke des Rio Pisuerga und kommt nach Itero de La Vega. Nach einer Pause geht es weiter über eine Anhöhe nach Boadilla del Camino. Die letzten Kilometer geht der Weg am Canal de Castilla vorbei. Eine schöne Wegstrecke.

Viele Mohnblumen und gelbe Lilien säumen den Weg.

Heute haben wir anfänglich leichten Regen, aber überwiegend Sonnenschein.

In Frómista checken wir im Hotel „Rural San Pedro“ ein, welches gegenüber der Kirche liegt. Das Abendessen findet im Restaurant „El Chiringuito del Camino“ statt. Wie immer, sehr gut.

 

Freitag, den 13. Mai 2022 – 7. Pilgertag 20 km von Frómista nach Carrión de Los Condes

Heute morgen um 6.30 Uhr gestartet in Richtung Carrión de Los Condes. Ich habe Knieprobleme, versuche aber die 20 km zu laufen.

Es gibt eine alternative und eine offizielle Strecke an der Straße entlang. Leider wählen Rosemarie und ich die alternative Strecke. Wir wechseln dann doch später zur Straße. Die Alternative ist sehr uneben. Die Strecke an der Straße entlang ist eben und gerade. Rechts und links der Straße gibt es viele Weizenfelder. Heute ist die Strecke leicht, da keine Höhenunterschiede zu bewältigen sind.

Unsere heutige Herberge erreichen wir um 13.00 Uhr. Wir sind im Hostal „Santiago“ untergebracht. Eine sehr schöne Unterkunft. Das Abendessen ist im Restaurant „La Cerve“.


Samstag, den 14. Mai 2022 – 8. Pilgertag  26,5 km von Carrión de los Condes

nach Terradillos de los Templarios

 Heute geht es nach Terradillos de los Templarios. Die Strecke ist öde. Felder, Felder und flaches Land. Es ist eine lange Strecke ohne Einkehrmöglichkeiten. Unterwegs gibt es aber einen kleinen Imbisswagen mit Getränken und Kleinigkeiten zum Essen.

Später erreichen wir eine Weggabelung, die etwas irritiert. Auf die Frage „Geht man lieber rechts oder links?“ antwortet Adriana: „Ich nehme immer links.“

In Calzadilla de la Cueza gibt es Regen. Die Alberue Los Templarios liegt am Camino, etwa 300 Meter vor dem Ortseingang. Eine schöne und noch recht neue Herberge.

Die Wolken verziehen sich und nachmittags scheint wieder die Sonne. Wir können so den Nachmittag im Garten verbringen. Unser Pilgermenue in der Herberge ist hervorragend mit einem extra „Camino Francés“-Wein.


Sonntag, den 15. Mai 2022 – 9. Pilgertag  13 km

von Terradillos de los Templarios nach Sahagún

 Heute geht es nach Sahagún. Die letzte und kürzeste Strecke dieser Reise. Der Weg ist nicht besonders schön. Er verläuft in Straßennähe. Ab San Nicolás verläuft er sogar zwischen zwei Straßen. Man überquert eine Anhöhe, den Alto de Carroso. Von dort aus kann man schon Sahagún erkennen.

In Sahagún gibt es zwei bedeutende Kirchen. Die Kirche San Tirso und die Kirche San Lorenzo. Beide Kirchen sind architektonisch sehr interessant. Auf den Kirchtürmen sind Storchennester mit jungen Störchen.

In Sahagún hat man etwa die Hälfte des Camino Francés geschafft. Ein dicker Felsen mit einer Bronzeplakette erinnert daran.

Die Unterkunft in Sahagun ist das Hotel Escarcha. Das Abendessen nehmen wir im Restaurant El Ruedo ein. Unser letztes Pilgermenue am Camino für diese Etappe.

Eine Urkunde zur Mitte vom Camino kann man im Touristikbüro von Sahagún erwerben.

Leider kann ich wegen der Kniebeschwerden und starker Schmerzen die beiden letzten Etappen nicht mitlaufen. Es ist trotzt aller Widrigkeiten wieder einmal ein sehr schöner Pilgerweg.

Wir können diesen Camino auch den Camino der Invaliden nennen, denn zeitweise fahren bis zu sechs Pilger gemeinsam im Taxi. Es gibt Blasen, Erkältungen, erhöhten Puls, Kniebeschwerden oder sonstige Coronanachwirkungen zu beklagen.

Wir bekommen aber Tipps, Ratschläge sowie Hilfsmittel oder Medikamente, die der eine oder andere so mit sich schleppt. So können alle von den anderen profitieren. So ist es auf dem Camino.


Mein Fazit:

Dieser Camino war wunderbar. Das Wetter war super, fast immer blauer Himmel. Die Gruppe passte gut zusammen, viele schöne Gespräche und viel Spaß miteinander.

Dank der superguten Vorbereitung von Adriana lief alles hervorragend. Die Infos auf`s Handy, so dass jeder leicht den Ablauf des Tages erkennen konnte, perfekt zusammengestellt. Für die vielen wunderbaren Impulse in Liedern und Gedichten unseren herzlichen Dank.

Ich freue mich schon auf den nächsten Weg.

 Bleibt gesund! Buen Camino